Großes Interesse am 2. Nachhaltigkeitstag – Inspirationen für den enkeltauglichen Lebensstil

Großes Interesse am 2. Nachhaltigkeitstag

Oberstdorf-for-future (OfF) bietet Inspiration für den enkeltauglichen Lebensstil

Zum bereits vierten Mal war für uns der Erdüberlastungstag Anlass für eine messeähnliche Veranstaltung, die gemeinsam mit engagierten Partnern für einen klimafreundlichen Lebensstil inspirierte. Beim 2. Nachhaltigkeitstag im und vor dem Oberstdorf-Haus informierten sich fast 500 Menschen aus dem Markt und Urlaubsgäste über Klimaschutz, Konsum und Ernährung.

Den sogenannten Earth-overshoot-day hatte Deutschland in diesem Jahr exakt am 3.Mai erreicht. Die „Rote Linie“, im Oberstdorf-Haus auf den Boden geklebt, wies alle Besucher darauf hin, dass die zur Verfügung stehenden Ressourcen der Erde für dieses Jahr aufgebraucht sind. „Wenn wir so weiterleben, brauchen wir mindestens drei Erden“. Damit sorgten wir nicht nur für ein deutliches Erschrecken bei vielen, sondern gaben konkrete Hinweise, wie der eigene Lebensstil zu weniger Verschwendung beitragen kann.

Dank spannender Mitmachaktionen kamen Familien beim Werte-Selbsttest über ihre ökologischen Zielsetzungen ins Gespräch. Sie diskutierten auf der großen Folie ihre individuellen Faktoren für die eigene Gemeinwohlökonomie-Bilanz und klebten Punkte auf die Ergebnis-Tafel. Der ökologische Fußabdruck, gemeinsam errechnet mit der Klimabotschafterin, führte zu Überlegungen für individuell umgesetztes Tempolimit und mehr Fahrradfahrten. Am Stand von Beslers Schwand wurde naturgemäße Rinderhaltung mit Milch- und Fleischkonsum betrachtet. Lebensmittelverschwendung trat Foodsharing an einem gut gefüllten Buffet entgegen. Kulinarisch ging es weiter beim Ruanda Ofenprojekt zum CO2-Ausgleich. Der Gemüsereis mit geretteten Lebensmitteln schmeckte nicht nur gut, sondern zeigte, wie Entwicklungshilfe vor Ort zu klimagerechter Selbsthilfe ermächtigt. Globale Themen spielten auch beim 1.Welt-Laden eine Rolle. Tipps für insektenfreundliche Gärten und Balkonkästen vom Naturgarten e.V. und Unterlagen zur Bestimmung von Insekten aus dem Naturerlebniszentrum NEZ sowie vom Bund Naturschutz waren begehrt. Kinder bemalten ihre Schmetterlingsmasken, während die Eltern bei den kreativen Blühbotschaftern des NEZ erfuhren, wie klein unser Essensangebot wird, wenn noch mehr bestäubende Insekten der Diversitätskrise zum Opfer fallen. Wer Alternativen zum Wohnen sucht, fand passende Infos und konnte sich für die Oberstdorfer Initiativgruppe registrieren lassen.

Thorsten Metke von der „Koordinationsstelle Klimaschutz“ im Landratsamt Oberallgäu und seine Kollegin hatten ihre mobile Photovoltaik-Anlage dabei. Sie produzierte trotz bedecktem Himmel Strom, so dass Handyladen mit Sonnenstrom möglich war. Live-Abfragen zum Solarkataster wurden prompt erledigt – und für die Urlaubenden sogar ermittelt, ob es auch in ihrer Heimatgemeinde dazu bereits Infos gibt. Dabei zeigte sich, wie gut der Landkreis mit der Unterstützung für energiefreundliches Leben bereits aufgestellt ist. Das Repaircafé demonstrierte, wie sinnvoll es ist, kleine Reparaturen an technischen Geräten oder Haushaltsgegenständen gemeinsam durchzuführen, statt brauchbare Dinge wegzuwerfen und vorschnell neue anzuschaffen.

Ganz aktuell präsentierte sich das Carsharing-Angebot für Oberstdorf, das mit Stadtflitzer Kempten angelaufen ist. Die „Taufe“ des dafür angeschafften Fahrzeugs interessierte auch Bürgermeister King, der nicht zuletzt den Aspekt zukunftsfähige Mobilität als bedeutend für die Transformation der Gemeinde hin zu einer noch umwelt- und naturbewussteren Kommune hervorhob. Gut abgestimmt waren der beliebte Kleiderbasar der Steuerungsgruppe Fairtrade-Gemeinde Oberstdorf mit der 3. Bürgermeisterin Bergith Hornbacher-Burgstaller an der Spitze im Saal Breitachklamm und die Karikaturenausstellung „Glänzende Aussichten“ weitere Anziehungspunkte beim Nachhaltigkeitstag.

 

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