Die Rote Linie 2023 – OfF Aktion zum Erdüberlastungstag

(alle Fotos: Joachim Weiler, Oberstdorf)

Bewusster konsumieren, Ressourcen schonen, Energieverbrauch reduzieren und Lebensmittel retten waren die Hauptthemen auch bei der diesjährigen Aktion Rote Linie am Bahnhof Platz in Oberstdorf durch die unsere Moderatorin Renée Herrnkind unterhaltsam und informativ führte.

Selbst Menschen, die zum Zug mussten, stoppten zumindest kurz an der Roten Linie, die Oberstdorf-for-Future (OfF) auf dem Bahnhofsvorplatz gespannt hatte. Wer mehr Zeit mitbrachte, informierte sich an den Ständen über den eigenen CO2-Abdruck oder den Nutzen von Balkonkraftwerken, begegnete Klimabotschaftern und Essensrettern, erfuhr Wichtiges über klimarelevante Maßnahmen in der Landwirtschaft und die globalen Konsequenzen der Erderwärmung. „Bereits im Mai haben wir Menschen in Deutschland die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen der Erde für dieses Jahr aufgebraucht, weil wir durch unseren verschwenderischen Lebensstil die vorhandenen Rohstoffe einfach zu unbedacht nutzen“ erklärten die bei OfF engagierten Männer und Frauen den Passanten.

Mit der Aktion „Rote Linie“ verwiesen die Klima-Aktivisten der Marktgemeinde auf den Erdüberlastungstag. „Würden alle Menschen so leben wie in Deutschland, wären drei Erden nötig. Der „Earth Overshoot Day“ ist der Tag im Jahr, an dem der angesammelte menschliche Verbrauch von Ressourcen höher ist, als alle Ökosysteme im gesamten Jahr wieder erneuern können. Dementsprechend leben wir nach diesem Tag auf Kosten von zukünftigen Generationen und des Planeten.“

Da es OfF nicht nur darum geht, die Klima-Wahrheit wissenschaftlich fundiert schonungslos darzustellen, sondern Mut zu machen für den notwendigen Veränderungsprozess, sorgten die Expertinnen und Experten an den Info-Tischen für konkrete Handlungsimpulse. „Sie können dazu beitragen, den Klimakollaps noch abzuwenden, denn wesentlich ist es, die Erderwärmung so weit wie eben möglich zu begrenzen, selbst wenn das 1,5 Grad-Ziel nicht mehr realistisch scheint“, betonte etwa Markus Wurster von pluginsolar, deren Balkonkraftwerke Solarstrom direkt in die Steckdose leiten. Andi Haller, der Permakulturist aus dem Kleinwalsertal, kann mit seinem 10 000 Quadratmeter-Garten inzwischen sogar die Gastronomie der Region mit beeindruckender Gemüse-Vielfalt beliefern und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck klein halten. Ihren eigenen konnten die Besucher dann bei den Klimabotschaftern mit Gabi Kjer berechnen und passende Tipps für Einsparungen mitnehmen. Von Wolfgang Burgstaller gab es aus dem Holz- und Klimaschonenden Ruanda-Ofen leckeren Gemüsereis, der aus geretteten Lebensmitteln von Foodsharing Oberallgäu gekocht wurde, für die Petra Kagermaier sorgte.

 

 

 

Ramona Besler hatte nicht nur Schwand-Käse zum Probieren mitgebracht, sondern auch kräuterreiches Wiesenheu zum Schnuppern, ein Kuhhorn zum Anfassen und die Zutaten für die Terra Preta-Gülle des Hofes. Dadurch sichern die Bauern, dass weniger Stickstoff-Emissionen entweichen und der Dünger optimal dem Boden zur Verfügung steht. Der innovative Ansatz des traditionsreichen Familienbetriebes zeigt sich auch in Kuhpatenschaften und Fleischpaketen, denn alle Kälber werden auf dem Hof großgezogen und nicht von anonymen Händlern durch Europa transportiert.

Ragna Juraschitz und Irmela Fischer, beide sowohl beim Bund Naturschutz als auch bei OfF im Einsatz, verwiesen auf die Bedeutung einer lebendigen Biosphäre und die Dramatik des Artensterbens.

Die südlichsten Klima-Schützer Deutschlands setzen sich in der Marktgemeinde für eine sofortige, wirksame Energiewende und nachhaltigen Schutz der Ökosysteme ein. Gerade die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse unterstreichen, dass die Verhinderung der Klimakatastrophe nur mit einem hohen Maß an Energiereduzierung und Ressourceneinsparung möglich ist, betont die Initiativgruppe. Gemeinsam mit Partnern wie dem Bund Naturschutz und dem Naturerlebniszentrum Allgäu (NEZ) standen bei der Aktion „Rote Linie“ dann auch Aspekte wie alternative Mobilitätsmodelle, weniger Konsum und nachhaltiger Tourismus für den lebhaften Gedankenaustausch im Raum.

Wer an der notwendigen gesellschaftlichen Transformation mitwirken will, ist bei uns willkommen. Bitte einfach über unsere Kontakseite melden.

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