4 – Potentiale und Maßnahmen bei der Wärmeerzeugung

Als nächsten wichtigen Sektor betrachten wir die Wärmeversorgung in Oberstdorf, also die Bereitstellung von Heizung und Warmwasser.

Analyse der Wärmeversorgung in Oberstdorf

Die Grafik aus dem Masterplan Teil 2 auf Seite 104 zeigt, dass wir derzeit knapp 200 000 MWh/a an Wärme benötigen. Der Stromverbrauch liegt bei 60 000 MWh/a, was bedeutet, dass der Wärmeverbrauch mehr als dreimal so hoch ist, d.h. das ist der Sektor auf den wir uns konzentrieren sollten.

Die Erzeugung erfolgt heute überwiegend über Heizöl und Erdgas also über fossile Energie. Nur ein Anteil von ca. 16 % kommt aus erneuerbaren Energien und das ist fast vollstandig die Wärmeerzeugung aus Holz. Die möglichen erneuerbaren Energien sind rot umrandet dargestellt und werden weiter unten näher beleuchtet.

Entwicklung und Potentiale der Wärmeversorgung in Oberstdorf

Auch hier ist es notwendig – um die zukünftige Entwicklung der Wärmeversorgung in Oberstdorf abschätzen zu können – dafür eine Prognose zu erstellen. Anschließend ist dann zu klären, wie der Wärmebedarf über erneuerbare Energie gedeckt werden kann.

Dazu gibt es eine Grafik im Masterplan Teil 2 auf Seite 106.

Im Gegensatz zum Strombedarf, der zukünftig noch stark steigen wird, ist hier erst mal eine Reduktion des Wärmebedarfs notwendig. Erst dann sollte über die Deckung des verbleibenden Wärmebedarfs nachgedacht werden.

Die Verringerung des Wärmebedarfs wird über Wärmedämmmaßnahmen, Fenstertausch und Einbau von Lüftungsanlagen erreicht. Der dann noch verbleibende Bedarf wird dann mit erneuerbaren Techniken gedeckt.

Als mögliche Potentiale werden im Wärmebereich im Masterplan folgende Möglichkeiten genannt:

  • Durch Nutzung von umweltfreundlichen Holzheizungen (u.a. Pelletheizungen) kann noch ein deutliches Potential gehoben werden.
  • Weiter kann die bei der Stromerzeugung bereits erwähnte Kraftwärmekoppelung ein gewisses Wärmepotential durch Nutzung der Abwärme beisteuern.
  • Der wichtigste Anteil dürfte die Nutzung von Umweltwärme sein, d.h. Wärmepumpen. Wegen einer rasanten technischen Entwicklung in diesem Bereich hat sich das mögliche Potential bei der anstehenden Überarbeitung des Masterplans vervielfacht. Hier können Luft-, Wasser und Erdwärmepumpen eingesetzt werden. Der Energieatlas Bayern zeigt im Bereich Geothermie -> Oberflächennahe Geothermie, dass im Bereich Oberstdorf Potentiale verfügbar sind.
  • Nicht zuletzt sollte auch das noch kaum genutzte Potential der Solarthermie genutzt werden.
  • Weitere Möglichkeiten wie die Erzeugung aus Abfall, Biogasen und Pflanzenöl bedürfen noch genauerer Untersuchung.

In der Summe zeigt sich, dass die Potentiale an erneuerbaren Energien im Sektor Wärme den prognostizierten Verbrauch komfortabel decken können.

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