Werbung prägt Konsumverhalten – oft subtil und unbewusst. Plakatwände, Leuchtreklamen und Bildschirme im öffentlichen Raum vermitteln, dass Lebensstile, welche die Klimakrise verschärfen, Teil des Alltags und gesellschaftlich weithin akzeptiert sind. Es geht aber auch anders, wie das Beispiel der niederländischen Stadt Den Haag zeigt. Seit Anfang 2025 sind dort Plakate für Flugreisen oder Autos mit Verbrennungsmotoren im öffentlichen Raum verboten. Auch UN-Generalsekretär Guterres fordert ein Ende „fossiler Werbung“. Mit dem Begriff „fossile Werbung“ ist jede Werbung gemeint, die für Produkte oder Dienstleistungen wirbt, die auf fossilen Energieträgern basieren. Dazu gehören insbesondere Autos mit Verbrennungsmotoren, Flugreisen, Kreuzfahrten oder Verträge für fossile Haushaltsenergie. Auch Sponsoring und Imagekampagnen von Unternehmen, die stark auf fossile Brennstoffe setzen, fallen darunter. Leonhard Rabensteiner, freier Kulturarbeiter und Gründer des Grazer Vereins Werbefrei plädiert sogar dafür, den Begriff enger zu fassen, um die gesellschaftliche Akzeptanz zu erhöhen: „Oft wäre es einfacher, von ‚klimaschädlicher Werbung‘ zu sprechen. Doch egal wie man es nennt, es geht darum, die Normalisierung klimaschädlicher Verhaltensweisen zu durchbrechen.“ Das Beispiel verbot von Tabakwerbung hat gezeigt, dass ein Umdenken stattfindet, wenn gesundheitsschädliche Werbung aus dem öffentlichen Leben verbannt wird.
Quelle > Newsletter Klimafakten vom 3.6.
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